Terrassa
Stadt des Modernismus
Die Berglandschaft von zwei Naturparks rahmt die Stadt Terrassa nordwestlich von Barcelona ein. Neben Naturfreunden pilgern vor allem Fans des Modernismus in die katalanische Gemeinde, denn die modernistische Ästhetik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts findet sich in zahlreichen Sehenswürdigkeiten wieder. Highlight sind Häuser des wohlhabenden Bürgertums wie das Gehöft Masía Freixa, Fabriken wie der Aymerich i Amat, heute Sitz des Katalanischen Museums für Wissenschaft und Technik, oder öffentliche Gebäude wie das Rathaus. Seit fast 20 Jahren haben Liebhaber des Modernismus die Möglichkeit, auf der „Fira Modernista de Terrassa“ in die Vergangenheit zu reisen. Historische Nachbildungen, Stände traditioneller Handwerker, zeitgenössische Kostüme, Ausstellungen, Shows und Führungen machen den Reiz dieses Events aus.
Málaga: Auf dem Caminito del Rey
Der legendäre, acht Kilometer lange Caminito del Rey in der Nähe von Málaga galt bis vor kurzem als einer der gefährlichsten Pfade der Welt. Doch nun ist die Route saniert und erhielt einen Preis für den Erhalt des Kulturerbes. Es ist beeindruckend, auf Stegen mehr als 100 Meter tiefe Schluchten zu überqueren. Die Strecke führt durch die Schlucht der Naturlandschaft Desfiladero de los Gaitanes, durch die der Fluss Guadalhorce tost. Knapp fünf Kilometer des Klettersteigs sind Zugangswege, der Rest Stege. Zudem gibt es einen parallel verlaufenden Tunnel als Alternative. Der Caminito del Rey ist auch ein beliebter Birding-Hotspot, hier kann die Hälfte der über 300 verschiedenen Vogelarten der Provinz beobachtet werden, darunter auch Schmutzgeier, Gänsegeier und Adler. Die Provinzregierung hat deshalb einen neuen Vogelführer mit Informationen über hundert Arten im Naturpark veröffentlicht. Er kann kostenlos von der Website Birding Málaga heruntergeladen werden – darüber hinaus findet man dort Videos, Fotogalerien und Routen.
Ökotourismus Nachhaltig reisen
Der Ökotourismus nimmt auch in Spanien an Beliebtheit zu. Laut der Vereinigung für Ökotourismus buchten im Jahr 2019 knapp 800.000 Reisende in seinen angeschlossenen Unterkünften. Schutzgebiete wie Nationalparks, Naturparks, Geoparks, Biosphärenreservate und das Netzwerk Natura 2000 erlebten in den vergangenen Jahren kontinuierlich wachsende Besucherzahlen – eine Entwicklung, die durch die Pandemie verstärkt wird. Der Großteil der Naturräume befindet sich in ländlichen Regionen, viele von ihnen in Gegenden, die mit Landflucht zu kämpfen haben. Der Ökotourismus bietet die Möglichkeit, einsame Gebiete kennenzulernen und dabei einen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen zu leisten. Auf diese Weise garantiert der Tourismus zwei Nachhaltigkeitsziele: die Entwicklung der lokalen Gemeinden und den Erhalt der Biodiversität. Passende Angebote findet man überall in Spanien: von der Region des Sobrarbe in den Pyrenäen Aragoniens, über La Palma oder La Gomera auf den Kanarischen Inseln, bis zu den Tablas de Daimiel in Kastilien-La Mancha; in der Vulkanregion Garotxa Kataloniens und der Sierra de Aracena y Picos de Aroche in Andalusien. Mehr als 1.500 Mitglieder der Vereinigung für Ökotourismus bieten Aktivitäten in diesen Naturlandschaften.
Cieza: Landschaft in Rosa
Der Ort Cieza im Norden der Autonomen Region Murcia ist vor allem für seine archäologischen Fundstätten aus der Steinzeit bekannt, die zum Weltkulturerbe gehören. Doch wer im Frühjahr anreist, erlebt zusätzlich ein außergewöhnliches Naturschauspiel: Ab Februar verwandeln sich die Felder des Umlandes innerhalb eines Monats in einen mehrfarbig schillernden Teppich, der aus den Blüten von Pfirsich-, Aprikosen- und Pflaumenbäumen gewoben wird. Die spektakuläre Obstblüte wird von geführten Wanderungen, Konzerten, Workshops, Ballonfahrten, Aktivitäten für Kinder und viel Gastronomie begleitet.
Guggenheim Bilbao
Neue Installation
Das Guggenheim-Museum Bilbao enthüllte in seinem Atrium ein Werk des italienisch- argentinischen Künstlers Lucio Fontana, das die Museumsbesucher in den nächsten drei Jahren genießen können. Die Neonstruktur von 1951 kann gleichzeitig als Zeichnung, Skulptur und leichtes Designobjekt betrachtet werden – es wirkt wie eine ausdrucksstarke Geste, die in der Luft eingefroren ist. Aufgrund seiner Leuchtkraft und Größe spielt das beeindruckende Neon mit Perspektive und Distanz und intensiviert die Erfahrung des Betrachters mit der Architektur des Museums.
Madrid: Galerie der Meninas
Was den Berlinern der „Buddy-Bär“, ist den Madrileños die „Menina“. Das Gemälde „Las Meninas“ von Diego Velázquez, das sich im Museo del Prado befindet, wurde zu einem Symbol für die Hauptstadt. Im Mittelpunkt des Bildes steht die fünfjährige Infantin Margarita Teresa. Jedes Jahr von Mitte Oktober bis Mitte Dezember verwandeln sich die Straßen der Metropole in die „Galerie Meninas Madrid“. Dann entdeckt man überall mannshohe Meninas, die sich je nach den aktuellen Trends jedes Jahr neu erfinden. Mit der Aktion sollen junge Talente gefördert werden, zum anderen will man Unternehmen die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren. Und die Aktion ist ein Beispiel für urbane Solidarität, da einige der Figuren für einen guten Zweck versteigert werden und die Gewinne an Nichtregierungsorganisationen gehen. Angesichts der Pandemie kam der Galerie eine weitere Bedeutung zu: Sie wollte vermitteln, dass es der lebendigen, liberalen und dynamischen Stadt Madrid gelingen wird, sich mit gemeinsamer Anstrengung, Kreativität und Mut aus dieser Situation zu befreien.
Instituto Cervantes 30. Jubiläum
Das Instituto Cervantes, das spanische Kulturinstitut, feiert Geburtstag: Am 21. März 2021 jährte sich die Gründung zum 30. Mal. Das Jubiläumsjahr steht unter dem Motto „30 Jahre Bildung von Hispanisten“ – wobei Luis García Montero, Direktor des Instituts, den Begriff bewusst weit auslegte: Hispanisten seien alle Menschen, die sich für die Kultur, das Kino, die Gastronomie, den Sport Spaniens und vieles mehr interessierten. Im ganzen Jahr sind Jubiläumsveranstaltungen geplant, gleichzeitig kommen zahlreiche Projekte zu ihrem Abschluss, zum Beispiel die Digitalisierung der Institutsbibliotheken und die Eröffnung der Banca Cervantes, eines interaktiven Museums über die spanische Sprache. In mehreren Weltregionen sollen neue Institute entstehen, um der gewachsenen Bedeutung der spanischen Sprache in der Welt gerecht zu werden.